KIRMES 2005 - Das dritte Album ist fertig!
"Make it and Break it" heißt das gute Stück und ist ab sofort bei ... und Plattenmeister erhältlich. Einfach auf´s Cover klicken und Ihr werdet zum Shop weitergeleitet.
Doch lassen wir schnell mal die Kollegen von der schreibenden Presse zu Wort kommen, die können das doch oft so schön
deutlich dichten. In diesem Fall sagt das renommierte Stadtmagazin Ultimo, Münster:
"Diese Platte lärmt wie die beste Party der Welt, auf der jeder willkommen ist. Rapmeister Kir Royal versprüht lässig
Nonsensreime, die durch Klischeekonfrontation zu weisen Wahrheiten werden. Dazu die sampledelische Beat-Orgie aus den
infernalischen Maschinen des Hermes: Was für ein Rummel! Beck und Fatboy Slim stehen staunend als Bremser daneben, wenn
Kirmes auf der Raupe rückwärts fahren!"
1. Vorgeschichte
KIRMES - da ging doch was?! In Charlotte Roches Sendung Fast Forward legten die Jungs von Kirmes eindrucksvoll die Scorpions-Pyramide (!?!) hin, die Visions adelte ihre Platte "Video" als das "vielleicht wichtigste deutschsprachigen Album des Jahres", zwei Videos der Band liefen bei Viva 2 (†) in Rotation, das Feuilleton der TAZ verlieh Sänger Kir Royal anerkennend die "Goldene Wanderananas" für das behämmertste Pseudonym der Saison und Kollege Ruff vom Rolling Stone urteilte: "Wer sich zwischen Velvet Underground und deutschem Hip-Hop nicht entscheiden kann, der sollte es einmal mit Kirmes versuchen."
2. Jetztzeit
Nach ihrem ersten Husarenstreich "Video" und dessen nicht minder gefährlichem Nachfolger "Summer Games" liegt nun Teil 3 der Kirmes-Trilogie vor: "Make it and Break it". Die Aufgabenteilung ist geblieben: Kir Royal ist für den sonoren Sprechgesang, Hermes für den Sound zuständig. Und immer noch steht ihr Schaffen im Zeichen ihrer musikalischen Rummelplatz-Philosophie: Aus Gitarrenwänden dröhnen Testosteron getränkte Power-Chords, verstaubte Schweine-Orgeln spielen dazu kleine süße Melodien, Bassläufe streicheln liebevoll die Ohren und die gute alte Wandergitarre sorgt bei Bedarf für ein authentisches Campingplatz-Feeling. Auch Bottleneck-Riffs, Human-Beat-Box-Einlagen, Kaffeemühlen und Wasserkocher geben ihr Bestes und tragen mannschaftsdienlich zum Gelingen bei. Bei all dem Trubel, der sich beim Rundgang durch die 14 Songs des Albums einstellt, sorgt die Stimme von Kir Royal mit ihrem hohem Wiedererkennungsfaktor stets für den größeren Zusammenhang. Freilich lässt sich auch Kir Royal nicht lumpen und beweist eindrucksvoll, dass auch er "links wie rechts" kann: Mal wickelt er uns gekonnt mit seiner wohligen Wellness-Stimme ein, mal nörgelt er weltmeisterlich, mal singt er pompös aufgeschichtete Refrains oder berichtet dem staunenden Zuhörer beinahe teilnahmslos von skandalösen Ereignissen und Zusammenhängen. Kir Royal weiß eben, dass in Schlüters Boxbude ein anderer Umgangston herrscht als am Süßigkeitenstand.
Ein auffälliges Feature der Platte ist, dass sie verdammt noch mal handlungsstark ist. Man hört Geschichten über amouröse Abenteuer im Beatkeller, Freud und Leid eines Touristen auf dem Lande, tollkühne Notlandungen eines führerlosen Passagierjets und kriminelle Verstrickungen eines Handlungsreisenden in Sachen Investment-Banking. Auch finden traurige politische Weisheiten angemessen ihren Platz: Nazis haben kleine Pimmel und sind Scheiße. Der Postmoderne sei es geschuldet, dass der kapitalistische Anti-Held des Titelstücks "Make it and Break it" im gleichen Flugzeug sitzt, das zwei Stücke zuvor von einem heroischen Philanthropen vor dem Absturz gerettet wurde. So klein ist die moderne Welt.
3. Ausblick
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass auch das Leben eine verdammt große Kirmes ist.
Und das ist wohl auch der Grund, weshalb die beiden Jungs zu gleichen Teilen den Autoscooter-Freak,
Zucker-watten-Träger und Doppel-Loop-Gänger bedienen.
Für DSL-Freudige Fans gibt es hier eine kleine visuelle und musikalische Kostprobe (einfach auf das Kirmes-Logo klicken):
KIRMES - Die Geschichte
Als das Münsteraner Dream-Team Kirmes im Sommer 1998 sein Debutalbum "Video" veröffentlichte,
ging ein Raunen durch den deutschen Blätterwald. Nicht wenige Kritiker bescheinigtem dem Duo
eine Seelenverwandtschaft zu einem gewissen Beck Hansen. Ob dies nun an den Hip Hop Beats, der
Fuzz-Gitarre, der verspielten Schweineorgel oder etwa dem sonoren Sprechgesang gelegen hat,
vermögen der begnadete Multiinstrumentalist Hermes, der die volle Haftung für die Musik
übernimmt, und Kir Royal, der Mann mit der wohlklingenden Stimme , nicht beantworten.
Jedenfalls freuen sie sich über die positive Resonanz auf ihren Erstling, den Hermes zusammen
mit Lo-Fi-Hopper lotte ohm. in nur sieben Tagen produzierte, und sagen artig "Dankeschön",
wenn das "Visions" vom "vielleicht wichtigsten deutschsprachigen Album 1998" spricht. Man muß
die beiden sympathischen und doch bescheidenen Musiker einfach lieb haben. Unvergessen bleibt
auch die beinahe kindliche Freude von Sänger Kir Royal, als er im Feuilleton der "taz" die
goldene Wanderananas für das behämmerteste Pseudonym zugesprochen bekam.
Spätestens seit dem eine alte Farfisa-Orgel vor dem einsamen Tod auf dem Sperrmüll gerettet
und ein zu Unrecht vergessener Roland D-10 Synthesizer reaktiviert wurde, steht auch die
musikalische Marschrichtung für das Anfang 2000 beim feinen Label Plattenmeister erscheinende
Nachfolgealbum "Summergames" fest: Beck Hansen geht mittags mit Billy Idol essen, ABC trifft
sich abends auf einer Party mit Fischmob und Black Sabbath jammt an Ostern zusammen mit Elvis.
Oder so.
Das im Dezember diesen Jahres von "Poilutation Cyclique" (die u.a. auch schon den Clip zu "14
Zero Zero" von Console erstellten) in Paris abgedrehte Video wird dann ebenfalls Anfang 2000
auf den einschlägigen Sendern zu sehen sein und Kirmes den gerechten Platz in der Hall of Fame
of Superstardom sichern.
Live mutieren Kirmes zu einer ausgewachsenen fünfköpfigen All-Star-Band, die fette Beats,
feiste Bassläufe, gemeine Killergitarrenriffs und natürlich die Schweineorgel mit im Gepäck
hat. 1998 machte sich die hungrige Fünferbande übrigens schon mit den Angenehmlichkeiten des
Rock´n´Roll Biz vertraut, als sie auf der lotte-ohm.-Tournee keine Party verpassten und sich
im Nightliner einmal quer durch Deutschland chauffieren ließen.
Auftritte zusammen mit so unterschiedlichen Bands wie Dauerfisch, Samba, Lee Buddah, Erobique,
Gautsch, Readymade, den Aeronauten oder Mucus 2, diverse Compilationbeiträge und ein umjubeltes
Popkomm-Konzert 1998 sprechen für die Fähigkeit von Kirmes, nahezu jeder Veranstaltung den
nötigen Glanz zukommen zu lassen...
Bitte einsteigen, denn alles dreht sich und bewegt sich.
Die Live-Besetzung:
Kir Royal - Sprechgesang
Hermes - Power-Bass, FX
Avi Lugosi - Schweineorgel und D-10
Beat Schneider - amtliches Schlagzeug
Siegfried Roy - Glamour-Gitarre